Wohnen in Meerbusch

Worum geht es?

Die Stadt Meerbusch verzeichnet aufgrund ihrer attraktiven Lage in einer wachsenden Region eine steigende Nachfrage nach Wohnraum, was zu enorm hohen Immobilienpreisen und Mieten in Meerbusch geführt hat. Um die steigende Nachfrage nach Wohnraum zu decken, müssten neue Flächen als Bauland entwickelt werden oder alternative Maßnahmen gefunden werden, die eine nachhaltige und bedarfsgerechte Wohnraumversorgung für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet.

 

Was bisher geschah

Die Verwaltung hat einen Vorschlag erarbeitet für eine Strategie „Zukunft Wohnen“.

Im Rahmen einer gezielten Wohnungsmarktsteuerung sollen die darin aufgeführten Bausteine bzw. Maßnahmen und Handlungsansätze strategisch angegangen werden. Die Maßnahmenpakete werden entsprechend ihrer Dringlichkeit und zeitlichen Realisierbarkeit in die Kategorien „sofort“, „kurzfristig“, „mittelfristig“ und „langfristig“ klassifiziert.

Meerbusch hat in der Vergangenheit verschiedene Projekte in Angriff genommen, um aktuellen Problemen zu begegnen:

Das geplante Neubaugebiet im Kalverdonk-Gebiet in Osterath umfasst eine Fläche von bis zu 37 Hektar und soll bis zu 700 Wohneinheiten schaffen. Heute besteht das Gebiet größtenteils aus Ackerland und Grünflächen, die wichtige Funktionen für das Klima und die Naherholung der Bürger erfüllen. Diese Flächen tragen zur Kühlung der Umgebung bei, lassen Regenwasser versickern und bieten Naherholungsmöglichkeiten wie Rad- und Spazierwege. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs werden Konzepte entwickelt, die einerseits neuen Wohnraum schaffen, andererseits aber auch Rücksicht auf die bestehenden ökologischen und sozialen Strukturen nehmen.

Für das rund 20.100 m² große Plangebiet am Kulenweg in Meerbusch-Nierst plant ein Vorhabenträger den Bau von 18 Doppelhäusern, nachdem die bestehende Hofanlage abgerissen wird. Das Gelände befindet sich derzeit im Außenbereich und darf nach geltendem Planungsrecht nicht bebaut werden. Um das Vorhaben umzusetzen, soll daher ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Das Projekt dient der Umsetzung des städtischen Konzepts zur „Wohnbaulandentwicklung Meerbusch 2030“ und soll neuen, familiengerechten Wohnraum im Ortsteil Nierst schaffen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Planung den dörflichen Charakter der Umgebung berücksichtigt und bestehende Grünflächen und den alten Baumbestand mit einbezieht.

Aktuelle Situation

In der Vergangenheit gab es immer wieder Sondersitzungen zum Thema „Wohnen“. Es wurden vielen Varianten diskutiert und zuletzt tagte der Sonderausschuss am 27.08.2024, um die nächsten Schritte zu beschließen.

Das Ergebnis der Sitzung sieht wie folgt aus:

  • Verwaltung wird einstimmig beauftragt, Verhandlungen zur Gründung einer genossenschaftlichen Wohnraumversorgung zu führen.
  • Das Grundstück Am alten Teich soll als Sacheinlage in die Genossenschaft eingebracht werden: 11 ja und 6 Nein-Stimmen (wir haben mit Nein gestimmt)
  • Der Strategie Zukunft Wohnen wird einstimmig zugestimmt.
  • Der SPD-Antrag, die Sanierung der Obdachlosenunterkunft in der Priorisierung auf „sofort“ zu setzen wird einstimmig angenommen.

 

Position / Kritik der Grünen Meerbusch

Wir haben in der Vergangenheit die Baulandplanungen im Stadtgebiet kritisiert, weil immer der Großteil für Einfamilienhäuser vorgesehen wurde. Mehrfamilienbauten, die preisgedämpften oder sozialen Wohnungsbau ermöglichen, wurden weitgehend meist verhindert oder nur in kleinem Anteil zugelassen. Dementsprechend fehlen aktuell vor allem kleine Wohnungen für Singles oder Paare.  Auch barrierefrei muss ausgebaut werden.

Um diesen Mangel zu beheben wollen wir, dass Meerbusch sich eine Zielgröße für den Anteil an Sozialwohnungen in Meerbusch setzt.

Wir GRÜNEN haben folgende Ziele konkret beantragt:

  • Bis 2030 sozial geförderter Wohnraum für 50 % der Bedarfsgemeinschaften und bis 2040 sozial geförderter Wohnraum für 75 % der Bedarfsgemeinschaften

Laut Verwaltung können wir davon ausgehen, dass alle Transferleistungsbezieher einen Bedarf an sozial geförderten Wohnraum haben. Laut statistischem Jahrbuch hatten wir im Jahr 2021 über 2300 Bedarfsgemeinschaften, aber nur 749 geförderte Wohnungen/Einfamilienhäuser.  Dies entspricht einem Angebot für 32 % der Bedarfsgemeinschaften. Die aktuellen Zahlen in 2024 werden nicht wesentlich anders ausfallen. Um bedarfsgerecht Wohnraum bereitstellen zu können, sollte der Anteil an sozial gefördertem Wohnraum schrittweise erhöht werden.

  • Des Weiteren wollen wir kostenloses WLAN in sozial geförderten Mehrfamilienhäusern.

Kostenloses WLAN im sozialen Wohnungsbau fördert die digitale Teilhabe und Chancengleichheit, indem es den Bewohnern Zugang zu Bildung, Jobsuche und sozialen Diensten erleichtert.

  • Wohnungsbaugenossenschaft

Wir GRÜNEN befürworten grundsätzlich eine Wohnungsbaugenossenschaft. Das von der Verwaltung vorgeschlagene Grundstück am Rande von Lank halten wir jedoch nicht für geeignet. Es handelt sich dabei um eine Brache, die seit Jahren der Sukzession überlassen wurde und sich inzwischen zu einem wertvollen Naturraum und Biotop entwickelt hat. Sie liegt so im Lanker Bereich, dass sie dort eine wichtige Funktion als Klimaausgleich (Kühlung im Sommer, Frischluftschneise) und auch als freie Spielfläche erfüllt.

  • Obdachlosenunterkünfte

Da die europaweite Ausschreibung für den Neubau der Obdachlosenunterkünfte in Osterath kein wirtschaftliches Angebot ergab, hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, auf einen Neubau zu verzichten, sondern die Bewohner in Wohnraum vom freien Wohnungsmarkt zu vermitteln. An die Stelle des stark sanierungsbedürftigen jetzigen Obdachlosenwohnheims sollen neue Unterkünfte für Geflüchtete errichtet werden.

Wir GRÜNEN halten es zwar für äußerst wünschenswert, aber leider für sehr unrealistisch, dass eine Vermittlung der Bewohner des Obdachlosenwohnheims in frei vermittelbare Wohnungen gelingt. Deswegen wollen wir an der bereits beschlossenen Wohnplanung für Obdachlose festhalten – sei es durch einen Neubau oder eine fachgerechte Sanierung des bestehenden Gebäudes.

 

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