Nein zum Betreuungsgeld! 15. Juni 201215. Juli 2012 Auch wir unterstützen die bundesweite Aktion gegen das Betreuungsgeld. In Meerbusch sind viele Anstrengungen unternommen worden, ausreichend KiTa Plätze zur Verfügung zu stellen und dabei sind die hohen Kosten dafür mehr als deutlich geworden. Die Nachfrage nach Plätzen ist groß und, ob das derzeitige Angebot ausreichen wird, ist fraglich. Doch statt den Ausbau voranzutreiben, wird eine Prämie für die Nichtinanspruchnahme gezahlt. Wir möchten aber, dass junge Menschen ihre Kinderwünsche verwirklichen und Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Dafür brauchen wir dringend eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und mehr Ganztagsschulangebote. Die knappen Mittel investieren wir daher besser in den Ausbau einer guten Infrastruktur. Das Betreuungsgeld nützt Alleinerziehenden gar nichts – wegen 150,- Euro kann niemand auf eine Erwerbstätigkeit verzichten. Dasselbe gilt für Familien, die auf ein zweites Erwerbseinkommen angewiesen sind. Sozial benachteiligte Familien und ihre Kinder haben de facto nichts von einem Betreuungsgeld, vielmehr sind gerade sie auf eine gute Infrastruktur und Förderung angewiesen. In Thüringen gibt es bereits seit 2006 ein Betreuungsgeld. Dort hat Christoph Matschie, Bildungsminister, erst jüngst in einem Interview betont, dass das Betreuungsgeld weder familienpolitisch, noch ökonomisch sinnvoll ist! Dies begründet er mit den Ergebnissen einer Studie, die beweise, dass „Kinder aus ökonomisch schwachen Familien zuhause bleiben, weil es dann doch einen Anreiz gibt das Betreuungsgeld zu nehmen.“ Um das zu ändern, müsse der Kindergarten-Ausbau vorangetrieben werden. Insbesondere wirkt sich damit das Betreuungsgeld extrem negativ auf die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund aus und verursacht langfristig soziale Konflikte. Deshalb lautet sein Fazit: Er will das Betreuungsgeld in seinem Bundesland wieder abschaffen und für den Kindergarten-Ausbau einsetzen. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, das Betreuungsgeld abzulehnen und stattdessen mehr Geld in den Ausbau von qualitativ hochwertigen Kindertageseinrichtungen zu investieren. Bündnis 90 / Die Grünen Meerbusch